

Lernen Sie die unbekannte Schöne kennen
Das Rittergut Osthoff, versteckt in den Wäldern um Georgsmarienhütte, blickt auf eine über 500 jährige Geschichte zurück, die man zu Recht als bemerkenswert bezeichnen kann.

Aus dem Mittelalter in die Jetzt-Zeit
500 Jahre Geschichte
Im Mittelalter gehörte Osthoff zum Kirchspiel St. Johann in Osnabrück und diente als einfache Hofstelle. Im Jahre 1485 dann erlangte die Osnabrücker Familie von Sparenberg Besitz von Osthoff und wandelte den Hof in ein Gut um. Mitte des 16. Jahrhunderts erlangte das Gut die „Landtagsfähigkeit“ und durfte sich vorerst Rittergut nennen.

Mehrere Besitzerwechsel und Misswirtschaft setzten dem Gut von nun an zu, und im Jahre 1596 wurde sogar Konkurs über das Gut verhängt. Unter den vielen Besitzern, die nun versuchten, Osthoff gewinnbringend zu veräußern, war auch eine Zeit lang das Osnabrücker Ratsgymnasium, dessen Historie seit jener Zeit mit der des Gutes verbunden ist.
1641 gelang dann ein Besitzerwechsel und die Käuferin Helene von Dincklage zu Hohenlimburg erlangte erneut die „Landtagsfähigkeit“ für Gut Osthoff.

1878 wurde Justus Wedekind der neue Gutsbesitzer und investierte in die damals moderne „romantische“ Gartengestaltung, von der das Anwesen noch heute profitiert. Der „Mäuseturm“ am Weiher ist heute noch Zeugnis von der Wedekind Ära.
Im Jahre 1913 kaufte schließlich der Georgsmarienhütter Fabrikant Ernst Stahmer das Gut. Während des 1. Weltkrieges richteten Stahmer’s Frau und deren Tochter Ortrud ein Lazarett für verwundete Soldaten in den Räumen des Gutes ein – ein wahrlich bemerkenswertes Stück deutscher Geschichte, auf das das Rittergut zurückblicken kann.

Stahmer`s Tochter Ortrud heiratete Robert Jaffee vom Rittergut Sandfort in Voxtrup, zog mit ihm auf das Gut Osthoff und gründete hier im Jahre 1932 ein Gestüt zur Zucht edler Pferde. Es ist vermerkt, dass Ortrud und Robert Jaffee während des Nationalsozialismus mehrere hundert Juden im Keller von Gut Osthoff versteckten und ihnen zur Flucht verhalfen. Robert Jaffee selbst wurde verhaftet auf Anweisung der Gestapo und kam erst nach Ende des 2. Weltkrieges wieder auf freien Fuß.

Aus Angst vor Randalen holte er in der Nachkriegszeit die britische regionale Militärkommandatur auf das Gut. Zahlreiche Militärparaden und Pferdeschauen zeugten auch später noch von den engen Kontakten des Gutes zu den hier stationierten Briten.
Die Ära Stahmer-Jaffee auf Gut Osthoff endete schließlich mit dem Konkurs der Maschinenfabrik im Jahre 1996. Da sich kein Käufer fand, war das Gut erneut dem Verfall preisgegeben. Sogar ein mysteriöser Brand hat dem Rittergut Osthoff schwer zugesetzt.

Im Jahre 2008 nahm die Stadt Georgsmarienhütte die Zukunftsplanung des Gutes in die Hand und initiierte eine Investorenausschreibung.
Seit 2011 nun ist das Rittergut Osthoff in Besitz mehrerer Investoren, die mit tragfähigen Finanzierungs- und Nutzungsplänen überzeugen konnten. Ein Großteil des Gutes ging in den Besitz des Gestüts Kasselmann aus Hagen a.T.W. über.

Das Haupthaus sowie weitere Wirtschaftsgebäude übernahm der Osnabrücker Architekt Christian Kolde, der mit Anspruch an die Moderne und historischer Verpflichtung das Rittergut zum Sitz des Architekturbüros Kolde gemacht hat. Neues Leben wird dem Rittergut ab dem Frühjahr 2018 eingehaucht, wenn in den alten Stallungen das neue Hotel Rittergut Osthoff seine Türen öffnet.
